Pädagogische Kurz-Konzeption für unsere Kindertagesstätte Bullerbü
Die Grundlage der pädagogischen Arbeit in der Einrichtung wird in unserem allgemeinen Betreuungskonzept ausführlich dargestellt. Unsere strategischen Zielvorstellungen sind unserem Leitbild zu entnehmen. Sowohl das allgemeine Betreuungskonzept als auch unser Leitbild sind unter www.kinderzentren.de einsehbar. Das Bildungskonzept orientiert sich an der Bildungsvereinbarung Nordrhein-Westfalens.
Gruppenstruktur
Kinderzentren Kunterbunt bietet die Gruppenform I (2-6 Jahre), die Gruppenform II (0-3 Jahre) und die Gruppenform III (3-6 Jahre) an. Die Gruppenstruktur wird entsprechend der baulichen Voraussetzungen und der Nachfrage im sozialen Raum in Absprache mit dem jeweiligen Jugendamt angepasst.
Personal
Das Personal orientiert sich an den Vorgaben des Kinderbildungsgesetzes, Anlage zu § 19, ausgewiesene Fach- bzw. Ergänzungskraftstunden und der anteiligen Leitungsfreistellung.
Jedem Mitarbeiter der KiKu-Familie steht ein festes Ausbildungsbudget zur Verfügung über das er sich weiterentwickeln kann. Hierzu führen unsere Qualitätsleitungen mit den Mitarbeitern Zielvereinbarungsgespräche.
Eingewöhnung
Bei der Eingewöhnung orientieren wir uns am „Münchener Eingewöhnungsmodell“, dieses sieht eine sanfte, gestaffelte Eingewöhnung vor die sich am individuellen Bedürfnis des Kindes orientiert. Bei jedem Kind wird die Eingewöhnungszeit protokolliert und auf einem dafür vorgesehen Formblatt dokumentiert.
Bildungspartnerschaft mit Eltern
Eltern sind Experten für ihre Kinder. Mit ihnen gehen wir eine Partnerschaft ein, die das Ziel verfolgt, gemeinsam den Bildungsprozess ihres Kindes optimal zu unterstützen und begleiten.
Inklusion
Inklusion ist ein international abgesicherter Rechtsanspruch. Natürlich ist es für uns ein selbstverständliches Anliegen, eine gelebte Inklusion fest im Elementarbereich zu verankern und den Kerngedanken der Inklusion in unseren Kindertagesstätten zu leben.
Gelebte Inklusion mit den Kindern
Wir wollen Kinder mit „Leuchteaugen“, unabhängig davon ob eine sprachliche, körperliche oder sonstige Benachteiligung vorliegt. Dazu gehört, dass wir kein Kind ausgrenzen oder als Fürsorgeobjekt sehen, sondern sie an allem teilhaben lassen und ressourcenorientiert fördern. Durch diese inklusive Haltung schätzen wir alle Kinder gleichermaßen, was dazu führt, dass das Resilienzvermögen der Kinder gestärkt und gefestigt wird. Wir machen es uns zur Aufgabe, sowohl für Kinder als auch für Eltern als „Resilientin“ wirksam zu werden und die „seelischen Widerstandskräfte“ der Kinder zu wecken. Dafür schaffen wir Alltagssituationen in denen die Kompetenzen der Kinder im Vordergrund stehen und erweitert werden. Die Kinder erhalten so eine Basis, sich als „starke Kinder“ erfahren. Sie erleben und spüren, dass sie etwas bewirken können, gebraucht werden und den Alltag mit bestimmen können.
Gelebte Inklusion unter den Fachkräften
Wir verstehen die gelebte Inklusion nicht nur als Arbeitsprinzip sondern als Lebensprinzip.
In diesem Zusammenhang ist die ständige Überprüfung der eigenen Haltungen eine Grundvoraussetzung, um eine gute Zusammenarbeit mit den Kindern sicherzustellen. Wir legen Wert darauf, dass die pädagogischen Fachkräfte eine engagierte, lebendige und begeisterungsfähige Haltung ausstrahlen. Durch eine Inklusionsfachberaterin finden außerdem interne Fortbildungen statt, in denen der inklusive Blick und die pädagogische Alltagsgestaltung im Vordergrund stehen. Unser Ziel ist es, das unsere Fachkräfte eine inklusive Pädagogik gestalten, die neugierig, bunt, individuell, spannend und den Alltag der Kinder immer wieder zu einem Abenteuer werden lässt. In diesem Sinne ist es für uns von Interesse die derzeit bereits tätigen, erfahrenen und engagierten Fachkräfte einzubinden und weiter zu fördern.
Gelebte Inklusion in der Bildungsarbeit mit den Eltern
Um eine wertschätzende und bereichernde Bildungsarbeit mit den Eltern zu praktizieren, begegnen wir den Eltern mit einer hohen professionellen Aufmerksamkeit. Schon immer galten die Eltern in unseren Einrichtungen als die Experten ihrer Kinder. Im Zuge der Inklusion haben wir neue Interventionen für eine noch optimalere Bildungsarbeit mit den Eltern entwickelt. Für die Entwicklungsgespräche benutzen wir unter anderem als Dokumentationsvorlage einen Baum, die Wurzel füllen wir mit den schon vorhandenen Stärken der Kinder, dabei holen wir die Eltern aktiv ins Boot, indem sie die Stärken ihrer Kinder benennen. Im Baumstamm werden die noch nicht vorhandenen Fähigkeiten benannt, welches das Kind noch erlernen muss. In der Baumkrone wird dann das individuelle Handlungskonzept mit den Eltern gemeinsam entwickelt, welche Handlungsmöglichkeiten wir, als Einrichtung haben, und was die Familie zu Hause tun kann, um das Kind positiv in seiner Entwicklung begleiten zu können. Durch die veränderte Sichtweise, dass die Kinder keine Probleme mit sich bringen, sondern noch ungelernte Fähigkeiten, können wir als Team, sowie auch die Eltern, erneut den Kindern eine inklusive Haltung vermitteln, die sich positiv auf die Entwicklung der Kinder auswirkt. Wir bieten ganzheitliche Elternabende zum Thema „Inklusion“ an. Um die Eltern optimal in den Prozess zur Entstehung einer inklusiven Kindertagesstätte einzubinden, entwickeln wir praktische Methoden, die den Eltern das Verständnis für gelebte Inklusion näher bringt.
In unserer pädagogischen Arbeit heißt Inklusion auch, die Unterschiede aller Kinder und El-tern wahrzunehmen, um Beteiligung unter Berücksichtigung der individuellen spezifischen Besonderheiten erkennen und entwickeln zu können.
Teiloffen und kokonstruktiv
Die Einrichtung wird teiloffen geführt. D.h. dass jedes Kind einer Gruppe zugeordnet ist, diese durch gemeinsame Mahlzeiten und Aktivitäten auch als soziales Zuhause erlebt und sich mit dieser Gruppe identifiziert, dabei aber auf offene Türen im Hause trifft, die Raum für Begeg-nung und gruppenübergreifendes Spiel ermöglichen. Daneben können Kinder zu bestimmten Zeiten am Tag an gruppenübergreifenden Angeboten z.B. in den Funktionsräumen teilneh-men.
In Anlehnung an die Bildungsvereinbarung NRW bieten wir neben Einzel- und Gruppenangeboten auch gruppenübergreifende Angebote und Projekte an. Die Spiel- und Bildungsangebote werden hierdurch erweitert und Kontakte über die eigene Gruppe hinaus ermöglicht.
Dadurch lernen die Kinder Akzeptanz und Alternativen wahr- und anzunehmen. Sie bauen Kontakte zu Kindern anderer Gruppen und Mitarbeiter/innen auf und lassen sich auf „Neues“ ein. Hierbei wird ihre soziale Kompetenz gestärkt. Sie lernen, sich in anderen Räumlichkeiten und weniger vertrauten Umgebungen zurechtzufinden. Durch diese Form der pädagogischen Arbeit werden verschiedene Fähigkeiten der Kinder und besondere Neigungen gefördert.
Unser Ziel ist, eine altersgerechte Entwicklung durch eine entwicklungsstandgerechte Förderung zu ermöglichen und dabei den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. Die Grundbedürfnisse sowohl im körperlichen, kognitiven, emotionalen als auch sozialen Bereich der Kinder von 0-3 Jahren unterscheiden sich wesentlich von denen der 3- bis 6-Jährigen. Die unter dreijährigen Kinder benötigen in allen Belangen eine noch engere Begleitung im Alltag. Kindergartenkinder ab drei Jahren sind bereits selbstständiger und haben somit andere Möglichkeiten zu agieren, gefordert und gefördert zu werden. Beispiele dafür sind u.a. die motorischen und sprachlichen Fähigkeiten, die Sauberkeitserziehung und der Schlafrythmus.
Auf diese Unterschiede wird bei uns in der Raumgestaltung, der pädagogischen Ausrichtung, den bereit gestellten Materialien und durch das geschulte Fachpersonal eingegangen.
So lernen die unter dreijährigen Kinder die teiloffene Arbeit z.B. durch gruppenübergreifende Projekte für eine Altersgruppe oder auch durch das Nutzen des Ateliers „der Großen“ für gezielte Angebote kennen. Für die Kindergartenkinder ab drei Jahren ist es erforderlich, dass die Funktionsbereiche differenzierter und täglich nutzbar sind, um ihre große Wissbegierde befriedigen zu können. In unserer Arbeit ist es uns wichtig, die Kinder nicht voneinander in Gruppen zu isolieren. Begegnungen, gruppen- und altersüberreifend, sind daher möglich.
Im Tagesablauf ermöglichen die pädagogischen Fachkräfte abwechslungsreiche und spannende Projekte. Hier werden die Kinder mit Lebenssituationen konfrontiert, in denen sie kognitive, soziale und emotionale Kompetenzen erwerben können. Wichtig ist dabei, dass die Be-dürfnisse und Wünsche der Kinder berücksichtigt werden. Das betrifft sowohl das Thema des Projektes als auch seine Dauer, welche am Interesse der Kinder orientiert sind.
Die Kinder wählen ihr Projekt im Rahmen von Kinderkonferenzen selber aus, dabei spielen Selbstbestimmung und Eigenverantwortlichkeit eine große Rolle. In einer solchen Kinderkonferenz schlagen die Kindergartenkinder Themen vor, über die in einer demokratischen Wahl entschieden wird. Auch in den Gruppenformen II können Kinder schon Mitentscheidungsrechte wahrnehmen. Die Inhalte sind überschaubarer und die Wahl-Methoden altersentspre-chend.
Die Entwicklung der Kinder im Alter von 0 Jahren bis zur Einschulung ist wesentlich durch das Einüben und Erlangen von Selbstständigkeit geprägt. Beiderseitige Besuche und gemeinsame Aktivitäten von unter dreijährigen - und Kindergartenkindern erleichtern den jungen Kindern den Übergang in die Kindergartengruppen. Aber auch die Kindergartenkinder profitieren, indem sie neue Freundschaften weiter pflegen können. Neben den Berührungspunkten, die sich aus der Gemeinschaft der Kinder ergeben, wie z.B. gemeinsam genutzte Räume, das Außengelände, wird die Kooperation von Gruppen für unter dreijährige Kinder und Kindergar-tengruppen vor allem bei der Planung und Durchführung von gemeinsamen Feiern und Fes-ten gepflegt.
Kindergartenkinder können auch Patenschaften für Krippenkinder übernehmen. Hierdurch werden die sozialen und die emotionalen Kompetenzen, sowie die Werteorientierungen der Kinder gefördert. Emotionale und soziale Kompetenzen sind Voraussetzungen, damit ein Kind lernt, sich in soziale Gemeinschaften zu integrieren. Soziales Verständnis setzt voraus, dass sich ein Kind in andere einfühlen, hineinversetzen und deren Perspektive (wie Gefühle, Wünsche, Bedürfnisse) erkennen kann. Die Kindergartenkinder üben sich in Verantwortung, Rücksichtnahme und Toleranz.
Zur Spiel- und Freizeitgestaltung stehen den Kindern die vielfältigen Möglichkeiten des Freispiels zur Verfügung. Neben den Gruppenräumen mit altersgemäßen Spielen, Literatur und Rollenspielmaterialien bieten die Funktionsräume eine Auswahl an Bastel- und Werkmaterialien, Forscherutensilien, Musik- und Rhythmusinstrumenten.
In der Einrichtung gibt es für die Kinder verschiedene Rückzugsmöglichkeiten, so dass sie mit ihren Freunden auch ungestört spielen können. Für unbeobachtete Spielsituationen bestehen Regeln, die mit den Kindern vereinbart und die eingehalten werden müssen. An die Nutzung solcher Spielräume werden sie langsam herangeführt.
Partizipation von Kindern
Unter Partizipation verstehen wir die Teilhabe von Personen an Entscheidungsprozessen und Handlungsabläufen. Für das Heranwachsen zu einer selbständigen Persönlichkeit ist es wichtig, Standpunkte beziehen zu können und in seinen Entscheidungen ernst genommen zu wer-den. In der Kita ermöglichen wir den Kindern viele Mitsprache- und Mitwirkungsmöglichkei-ten. Bei den im Alltag anfallenden Entscheidungsprozessen wie z. B. Auswahl des Frühstücks in Kinderkrippe sowie Kindergarten (bei Angebot eines Frühstücksbuffets) und bei der Wahl des Spielbereichs/Spielpartners, etc. können die Kinder ihre Wünsche einbringen. Die Spielzeuge und Gebrauchsgegenstände sind frei zugänglich für die Kinder ebenso die Möglichkeit zum Rückzug. Das Kind entscheidet selbst, wann es welchen Bedürfnissen nachkommen möchte. Größten Wert legen wir auf die Beteiligung von Kindern an Planungen für die Gestaltung der Räumlichkeiten, der Projekte und der verschiedenen Veranstaltungen. Die Pädago-gen/innen beteiligen die Kinder bei sämtlichen Entscheidungsprozessen und unterstützen sie, eigene Strategien/Ergebnisse herbeizuführen.
Sozialraumorientierung
In der Einrichtung greifen wir die Gegebenheiten des Sozialraumes auf und machen sie zum Gegenstand der pädagogischen Arbeit. Wir verstehen uns als Teil eines Bildungsnetzwerkes für Kinder und kooperieren mit Institutionen, wie z.B. Jugendamt, Grundschulen, Kindergär-ten, Büchereien, Beratungsstellen, Sport- und Bürgervereinen, Ärzten, Therapeuten, etc
Versorgungssystem
Das Mittagessen wird durch die Firma Hofmann tiefgekühlt angeliefert und in einem Convectomaten schonend erhitzt. Die Mahlzeiten sind kindgerecht. Es werden überwiegend Produkte in Bio-Qualität verarbeitet. Es gibt täglich Obst, Salat und/oder Gemüse aus Bio-Anbau. Es wird auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung großen Wert gelegt. Als Getränke stehen den Kindern Wasser und ungesüßte Tees ständig zur Verfügung. Unsere Einrichtungen wer-den nach dem HACCP Hygiene-Standard geführt.
Datei herunterladen